Als „Räuchern“ bezeichnet man das Verglühen von Räucherwerk auf heißer Räucherkohle, im Räucherstövchen oder das Anzünden von Räucherstäbchen oder Räucherkegeln, um die Inhaltsstoffe freizusetzen.

Seit Urgedenken werden dem Rauch magische und medizinische Eigenschaften zugeschrieben, weshalb Räuchern zu den ältesten rituellen Praktiken der Menschheit gehört.

Das Räuchern mit Kräutern, Harzen und anderen Pflanzenteilen hat eine reinigende, klärende und heilende Wirkung. Es verbreitet angenehme Düfte und sorgt auch für eine gute Atmosphäre in Wohnräumen.

Dies wussten schon unsere Vorfahren: Sie nutzten das Räuchern bei allen wichtigen Anlässen des Lebens und reinigten den Geist, die Seele und die Umwelt. Räuchern war ein wichtiges Instrument, um Häuser, Wohnungen und Gebäude von negativer Energie und emotionalen Belastungen zu befreien.

Die positiven Wirkungen bestimmter Räucherstoffe auf die Gesundheit werden seit vielen Jahrtausenden genutzt. Überlieferungen dazu gehen bis ins alte Ägypten zurück. Auch die Schamanen der amerikanischen und afrikanischen Kulturen heilen seit Urzeiten mit dem Rauch bestimmter Pflanzen, um damit etwa „krankmachende Dämonen“ zu vertreiben. In der ayurvedischen (Indien) und der Traditionellen Chinesischen Medizin ist das Räuchern auch als ein wichtiger Teil der ganzheitlichen Behandlung zu finden.

In unserem Kulturkreis gehörte das Räuchern bis in die 1960er-Jahre zum festen Bestandteil in der Medizin bzw. Volksheilkunde. Apotheken verkauften unterschiedliche Räuchermischungen für Heilzwecke. In den Schriften von Hildegard von Bingen, Paracelsus und Pfarrer Kneipp werden verschiedene Räucherstoffe erwähnt, ihre Anwendungen beschrieben und passende Rezepte genannt.

Traditionelle Anwendungsmöglichkeiten bestehen bei Unruhe, Erschöpfung, Stress, Konzentrationsprobleme, Kopfschmerzen, Husten & Erkältungen, Schlafprobleme, Traurigkeit, Stimmungstief, zur Stärkung des Immunsystems und Desinfektion der Raumluft (besonders in Krankenzimmern!).

Dieses alte Wissen wird heute von immer mehr Menschen wieder entdeckt und neu belebt. In Seminaren gebe ich meine Erfahrung und mein Wissen über die Kunst des Räucherns weiter.

Was kann man Räuchern?

Zum Räuchern kann man getrocknete Kräuter, Wildpflanzen, Harze, Hölzer, Rinden, Wurzeln, Samen, Früchte, Flechten und Moose verwenden, entweder einzeln oder in Mischungen.

Früher verwendete man sogar tierische Substanzen wie Bibergeil, Moschus, Horn, etc. sowie mineralische Substanzen wie Schwefel. 

Wie ich richtig räuchere?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Düfte und Wirkstoffe einer Räuchermischung freizusetzen.

Die Herstellung von Räuchermischungen sollte mit großer Sorgfalt erfolgen, denn sie sind weitaus komplexer in Duft und Wirkweise als das einzelne Räucherwerk. Zutaten müssen miteinander harmonieren und zum gewünschten Ziel oder Zweck der Räucherung passen, damit keine unerwünschten oder gegenteiligen Wirkungen entstehen.

Die Zutaten meiner Mischungen sind zum größten Teil selbst gesammelt. Beim Zukauf bevorzuge ich heimische Pflanzen und Händler mit Zertifikat.

Der beste Weg das Räuchern zu entdecken oder meine Räuchermischungen kennen zu lernen, ist die Teilnahme an einem Räucherseminar – denn ein Duft sagt mehr als 1000 Worte!